Tinnitus
Tinnitus bezeichnet die Wahrnehmung von Geräuschen, die nicht durch eine externe Schallquelle verursacht werden. Betroffene hören Klänge wie Pfeifen, Summen, Brummen oder Rauschen, die meist nur sie selbst wahrnehmen können.
Tinnitus ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann.
Arten von Tinnitus
1. Subjektiver Tinnitus:
Häufigste Form.
Nur vom Betroffnen wahrnehmbar.
Ursache liegt oft im Innenohr, Hörnerv oder Gehirn.
2. Objektiver Tinnitus:
Sehr selten.
kann auch von anderen Personen wahrgenommen werden (z. B. bei Stethoskop-Untersuchung).
Ursache sind oft körperliche Faktoren wie Gefäß- oder Muskelprobleme.
Ursachen von Tinnitus
Hörverlust: Schäden im Innenohr
Hörverlust: Schäden im Innenohr führen oft zu Tinnitus.
Lärmexposition: Langfristige oder plötzliche Belastung durch laute Geräusche.
Stress und psychische Belastung: Emotionale Anspannung kann Tinnitus verstärken.
Durchblutungsstörungen: Probleme mit der Blutversorgung des Innenohrs.
Halswirbelsäule und Kiefer: Fehlstellungen oder Verspannungen können Tinnitus auslösen.
Ohrenerkrankungen: z. B. Mittelohrentzündungen, Morbus Menière oder Ohrenschmalzpfropfen.
Medikamente: Manche Arzneimittel (z. B. Antibiotika, Schmerzmittel) können Tinnitus als Nebenwirkung verursachen.
Begleiterscheinungen
Schlafstörungen
Konzentrationsprobleme
Reizbarkeit oder Depression
Erhöhte Stressanfälligkeit
Diagnose
Eine gründliche Diagnose erfolgt durch HNO-Ärzte und kann Folgendes umfassen:
Hörtests (Audiometrie)
Tinnitus-Matching: Bestimmung der Frequenz und Lautstärke des Tinnitus.
Untersuchung von Hals, Kiefer und Wirbelsäule
Bildgebung: z. B. MRT, falls körperliche Ursachen vermutet werden.
Behandlungsmöglichkeiten
1. Akuter Tinnitus
Ruhe und Stressabbau: Vermeidung von Stressfaktoren kann helfen
Medikamente: z. B. Kortison zur Reduzierung von Entzündungen oder Schwellungen.
2. Chronischer Tinnitus
* CleverFoxTraining
* Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT): Gewöhnung an das Ohrgeräusch durch Kombination von Geräuschtherapie und Beratung.
* Hörgeräte mit Tinnitus-Maskern: Abdeckung des Tinnitus durch angenehme Klänge.
* Entspannungsverfahren: Progressive Muskelentspannung, Yoga oder Achtsamkeitstraining.
* Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Umgang mit der emotionalen Belastung des Tinnitus.
* Physiotherapie: Behandlung von Verspannungen im Nacken- oder Kieferbereich.
* Ernährung und Lebensstil: Eine gesunde Lebensweise und Vermeidung von Koffein oder Alkohol können den Tinnitus reduzieren.
Tipps für den Alltag
* Ablenkung durch Geräusche: Leise Musik oder Naturklänge können helfen.
* Stressmanagement: Stressreduktion ist ein wichtiger Faktor.
* Vermeidung von Lärm: Tragen Sie Gehörschutz in lauten Umgebungen.
* Gesunde Schlafroutine: Schlafmangel kann Tinnitus verstärken.
Höranstrengung beschreibt die zusätzliche mentale und kognitive Energie, die erforderlich ist, um Geräusche oder Sprache in schwierigen Hörsituationen zu verstehen. Sie tritt häufig bei Menschen mit Hörverlust auf, aber auch Menschen mit normalem Gehör können in lauten oder akustisch herausfordernden Umgebungen Höranstrengung erleben.
Ursachen der Höranstrengung
1. Hörverlust:
• Das Gehirn muss fehlende oder unklare Klänge ergänzen, was zu erhöhter kognitiver Belastung führt.
2. Lärm:
• Hintergrundgeräusche erschweren die Trennung von Sprache und anderen Geräuschen.
3. Schlechte Akustik:
• Hallende Räume oder schlechte Lautsprecherqualität erfordern zusätzliche Anstrengung.
4. Kognitive Belastung:
• Konzentration auf schwierige akustische Informationen beansprucht das Gehirn mehr als üblich.
5. unzureichend eingestellte Hörgeräte:
- Wenn Hörsysteme nicht optimal angepasst sind, bleibt das Hören weiterhin mühsam.
Folgen von Höranstrengung
Mentale Erschöpfung:
Erhöhte Konzentration führt zu schnellerem Ermüden.
Stress und Frustration:
Schwierigkeiten beim Verstehen können emotionale Belastung auslösen.
Sozialer Rückzug:
Viele Betroffene vermeiden Gespräche, da sie anstrengend und ermüdend wirken.
Kognitive Überlastung:
Zu viel Höranstrengung kann andere geistige Aufgaben behindern, wie das Merken von Informationen.
Wer ist betroffen?
Menschen mit Hörverlust oder Tinnitus.
Hörgeräteträger, deren Geräte nicht optimal eingestellt sind.
Personen in lauten Arbeitsumgebungen.
Menschen mit auditorischer Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS).
Wie kann Höranstrengung reduziert werden?
1. Technische Unterstützung
Hörgeräte oder Cochlea-Implantate: Sie erleichtern das Hören, wenn sie optimal eingestellt sind.
Assistive Hörhilfen: z. B. Funkmikrofone für bessere Sprachverständlichkeit.
Lärmschutz: Reduktion von störenden Umgebungsgeräuschen durch Kopfhörer oder Raumakustik.
2. Kommunikationsstrategien
Blickkontakt halten: Fordert das Lippenlesen und die Konzentration.
Ruhige Gesprächsumgebung: Minimiert Hintergrundgeräusche.
Langsames und deutliches Sprechen: Macht das Verstehen leichter.
Nachfragen: Wiederholung oder Klärung unbekannter Begriffe hilft.
3. Hörtraining
Übungen, die gezielt die Sprachverständlichkeit in verschiedenen Situationen verbessern.
Tägliche Stimulation durch Hörübungen (z. B. Podcasts, leichte Konversationen).
4. Entspannungstechniken
Achtsamkeit und Meditation: Senken den Stress, der durch Höranstrengung entsteht.
Pausen einlegen: Regelmäßige Ruhephasen helfen, mentale Erschöpfung zu vermeiden.
5. Gesunde Lebensweise
Ausreichender Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung unterstützen das Gehirn bei der Verarbeitung von akustischen Reizen.
Professionelle Unterstützung
Hörakustiker: Prüfen und optimieren die Einstellungen Ihrer Hörgeräte.
HNO-Arzt: Kann medizinische Ursachen abklären und beraten.
Hörtherapeuten: Bieten Trainingsprogramme an, um die Verarbeitung von Geräuschen zu verbessern.
Stressmanagement umfasst Strategien und Techniken, um Stress effektiv zu bewältigen und die negativen Auswirkungen auf Körper und Geist zu reduzieren. Hier sind einige Ansätze, die hilfreich sein können:
1. Kognitive Ansätze
Bewusstseinsbildung: Identifiziere die Stressoren in deinem Leben.
Positives Denken: Andere negative Gedanken in positive Überzeugungen.
Zielsetzung: Setze klare, erreichbare Ziele, um Überforderung zu vermeiden.
2. Zeitmanagement
Prioritäten setzen: Arbeite zuerst an den wichtigsten Aufgaben.
Planung: Verwende To-Do-Listen oder Kalender.
Delegieren: Verteile Aufgaben, um dich zu entlasten.
3. Entspannungstechniken
Atemübungen: Tiefes Atmen beruhigt den Körper.
Meditation und Achtsamkeit: Hilft, im Moment zu bleiben.
Progressive Muskelentspannung:
Löst körperliche Anspannung.
4. Bewegung und Ernährung
Sport: Regelmäßige Bewegung baut Stresshormone wie Cortisol ab.
Gesunde Ernährung: Vermeide zu viel Koffein, Zucker und Alkohol.
ausreichend Schlaf: Schlafmangel verstärkt Stress.
5. Soziale Unterstützung
Gespräche führen: Teile deine Gefühle mit Familie und Freunden.
Netzwerke aufbauen: Unterstützung von Gleichgesinnten oder Profis suchen.
6. Professionelle Hilfe
Coaching oder Therapie:
Stressbewältigungstechniken durch
Experten erlernen.
Stressmanagement-Workshops:
Praktische Tipps und Tools kennenlernen.
7. Hobbys und Freizeit
Kreative Aktivitäten: Malen, Musizieren oder Schreiben entspannt.
Naturerlebnisse: Spaziergänge oder
Ausflüge in die Natur helfen abzuschalten.
Gehörschutz
Maßangefertigter Gehörschutz ist eine individuell angepasste Lösung zum Schutz des Gehörs, die höchsten Tragekomfort und optimalen Schutz bietet. Dieser wird anhand eines Abdrucks des Gehörgangs gefertigt, um eine perfekte Passform zu gewährleisten.
Vorteile:
* Optimaler Schutz: Filtert schädliche Geräusche, während wichtige Töne (z. B. Sprache oder Musik) oft gut hörbar bleiben.
* Komfort: Passt sich exakt dem Ohr an, wodurch er auch über längere Zeit bequem getragen werden kann.
* Langlebigkeit: Hergestellt aus hochwertigen Materialien, die lange haltbar und leicht zu reinigen sind.
* Einsatzbereiche: Geeignet für Arbeitsumgebungen (z. B. Lärmschutz), Musiker, Schlafen, Schwimmen oder laute Veranstaltungen.
Varianten:
1. Gehörschutz mit Filter: Ermöglicht es, bestimmte Frequenzen oder Lautstärken zu dämpfen, während wichtige Geräusche hörbar bleiben.
2. Schlaf-Gehörschutz: Für eine ruhige Nacht, ohne Druckstellen.
3. Schwimm-Gehörschutz: Wasserundurchlässig, ideal für Schwimmer.
4. Musiker-Gehörschutz: Speziell entwickelt, um Musik in hoher Klangqualität zu hören, aber die Lautstärke zu reduzieren.